Der Nebel hing wie eine dichte Decke über dem kleinen, rumänischen Dorf. Auch der Mond leuchtete heute Nacht hell. Im gesamten Dorf war es totenstill, hier und da war vielleicht eines der unzähligen Fenster beleuchtet. Nur ein Haus war voll von Licht, schien das Lebendigste aller Häuser. Auch wenn diese Nacht durchaus etwas Mystisches hatte, hätten wahrscheinlich nur die etwas Besonderes erwartet, die eingeweiht waren. In diesem einen, hell beleuchteten Haus waren angestrengte Atemzüge zu hören, gelegentlich ein schmerzerfüllter Schrei. Um das Bett der schwarzhaarigen Frau standen vier weitere Frauen, zwei um sie zu beruhigen, ihr die Prozedur der Geburt erleichtern sollten, zwei weitere die damit beschäftigt waren, die Geburt voran zu treiben. Es schien eine halbe Ewigkeit zu dauern, so kam es zumindest sicher der Frau vor, bis sie einen letzten Schrei ausstieß, der durch das ganze Dorf zu hallen schien, bis er verstummte und stattdessen von zwei helleren und höheren Schreien übertönt wurde. Und wie auf ein unsichtbares Zeichen, mischte sich in die beiden Stimmen viel, unzähliges Wolfsgeheul. Zwei neue Mitglieder waren geboren und wurden ‚willkommen’ geheißen…
„Du weißt wir können nicht hier bleiben. Raila und Jessy sind noch so jung und sie werden kommen und sie holen wollen“ flüsterte eine alte Frau der Mutter der beiden eineeigen Zwillinge zu, welche mittlerweile beide 5 Jahre alt waren.